Stefan Muhovskyj setzt sein Studium im Seminar in Lviv fort. Er schrieb uns: „Das Studium im vierten Jahr der Theologie war ziemlich schwierig, aber die Themen waren sehr interessant, da wir begonnen haben, die Fragen der Moral und Ethik in der Kirche und in Bezug auf Jugendliche in vielen aktuellen Themen zu stellen. Daher waren unsere Themen für mich interessant und lehrreich und ich verstehe, dass all dies in der Zukunft von Nutzen sein wird. Neben dem Studium hatte ich das ganze Jahr über ziemlich viel Verantwortungsaufgaben zu tragen, darunter Reisen mit dem Seminarchor in verschiedene Städte der Ukraine, wo wir Gott mit unseren Liedern priesen und lobten. Außerdem arbeite ich einen Teil meiner Freizeit in einem staatlichen Waisenhaus, und das nun schon seit zwei Jahren. Ich glaube, der Herr hat mir auf ganz unerwartete Weise die Liebe zu diesen Kindern offenbart, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Jetzt liebe ich wirklich alles, was wir für sie tun! Diese Kinder haben in ihrem zehnten bis fünfzehnten Lebensjahr viel mehr Schreckliches erlebt als viele von uns, die nicht direkt in den Kriegsgebieten und besetzten Gebieten involviert sind. Es motiviert mich zu sehen, dass sie trotz all ihres Schmerzes nicht zusammenbrechen, sondern weiterhin weltoffen bleiben. Während des Sommers widmete ich meine Arbeitszeit Sommerlagern für Jugendliche und Kinder. Dies ermöglichte es diesen jungen Menschen, aus der Hölle des Krieges, der in ihren Gebieten stattfindet, auszubrechen. Diese Erfahrungen werden für mich unvergesslich und wichtig bleiben. Ich danke allen, die mich finanziell und durch ihre Gebete dabei unterstützen, mein Studium fortzusetzen“.

Mit dem Beginn der massiven russischen Invasion im Februar 2022 beteiligte sich Stefan aktiv an der Flüchtlingshilfe in den östlichen und südlichen Regionen der Ukraine, half bei der vorübergehenden Unterbringung der Flüchtlinge und versorgte sie mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern. Mit seinen Freunden aus dem Seminar und der Gemeinde seines Vaters gründete er einen Kunsthof für Flüchtlinge, half dem Krankenhaus in der Stadt Stryi, in das die Waisenkinder aus Saporischschja evakuiert wurden, und war Betreuer in einem Sommerlager für Flüchtlingskinder in der Stadt Skhidnyzja.
Wir unterstützen Stefan weiterhin bei seinem Studium am Priesterseminar, auch im akademischen Jahr 2022-2023.
Seit September 2020 unterstützt Ad Pacem finanziell Stefan bei seinem Theologiestudium.
Stefan ist 2002 in Donezk geboren; er ist der dritte Sohn in einer griechisch-katholischen Familie mit sieben Kindern. Stefan besuchte bis 2015 die Schule in Donezk. In seiner Freizeit spielte er gerne Fußball mit seinen Freunden und lernte Violine spielen.
Mit Beginn des Krieges wird die griechisch-katholische Gemeinde in Donezk verfolgt, was bedeutet, dass sie sich nicht mehr frei treffen darf und die Angehörigkeit zu dieser Kirche zur Verhaftung führen kann. Stefans Familie zieht um in die Westukraine. Stefan macht sein Abitur an einem christlichen Gymnasium und fühlt sich zum Priesteramt berufen. Er absolviert ein Vorbereitungsjahr am Priesterseminar in Lviv. Danach entscheidet er sich für ein Theologiestudium. Die Hälfte der Kosten für seine Ausbildung übernimmt das Bistum, aber die restlichen Kosten sind zu hoch für diese kinderreiche Umsiedlerfamilie, zumal der Vater als einziger berufstätig ist.
Ab September 2020 unterstützt Ad Pacem Stefan mit 500€ pro Studienjahr.
In seinem Brief vom September 2020 schreibt Stefan: „Ich danke aufrichtig und bete für alle meine Wohltäter von Ad Pacem für diese Hilfe, die mir das Studium am Seminar ermöglicht.“