KOVALENKO Nina

Nina ist am 20.08.1943 in Evakuation in Tashkent geboren. Ihre Mutter ernährte sich schlecht zu jener Zeit und arbeitete hart in einem Werk, das Waffen für die Front produzierte, und Nina war gesundheitlich sehr schwach als sie zur Welt kam. Als sie 10 Jahre alt war, hat sie eine sehr schwierige Diphterie überlebt, die langfristige Komplikationen für ihr Herz verursachte. Seit mehreren Jahren leidet sie auch an Diabetes.
Der Anfang des Krieges im Donbass löste bei Nina einen enormen Stress aus. Während der Bombardierung im Januar 2015 erlitt sie ihren ersten Herzanfall, da ihre Tochter jedoch keine Mittel hatte, um den Spitalaufenthalt zu bezahlen, musste Nina nach einer kurzen Notfallaufnahme zurück in ihre Wohnung.
Bei einer nächsten Bombardierung, die so stark war, dass das 9-stöckige Haus wackelte und Nina und ihre Tochter dachten, dass es einstürzen und sie unter den Trümmern begraben würde, hat sie einen zweiten, viel stärkeren Herzanfall erlitten. Die Kosten für den Spitalaufenthalt danach hat die private Initiative „Pour la Paix et contre la Guerre“ (Vorläuferin unserer Vereinigung) übernommen.
Die Behandlung im Spital in Donezk war von schlechter Qualität, denn qualifizierte Ärzte hatten das Gebiet verlassen. Außerdem befand sich das Spital in der Nähe der Feuerstellen der DNR, aus den Fenstern waren Panzer und Artilleriemaschinen zu sehen, von wo aus regelmäßig Richtung Stadtzentrum geschossen wurde. Diese Situation konnte natürlich nicht zur besseren Genesung beitragen.
Die Herzanfälle hatten eine teilweise Lähmung von Ninas rechter Hand und ihrem rechten Bein zur Folge.
3 Monate nach dem zweiten Herzanfall litt Nina unter einer starken Entzündung der Netzhaut am rechten Auge und musste wieder im Spital behandelt werden.
Im Juli 2015, mit der materiellen Hilfe von „Pour la Paix et contre la Guerre“, haben Nina und ihre Tochter Donezk verlassen und sind zunächst nach Dobropolje umgezogen, und danach nach Buche (Kyjivgebiet).
Nina ist pflegebedürftig und ganz von ihrer Tochter Katya abhängig. Im März verliert Katya ihre Arbeitsstelle und versucht weiter mit der Herstellung und dem Verkauf von dekorativem Schmuck zu überleben. Um Absatz für ihre Ware zu finden, muss Katya innerhalb der Ukraine an den größeren Veranstaltungen in dieser Branche teilnehmen. Im Juni 2019, während einer Abwesenheit ihrer Tochter, ist Nina in der Wohnung gefallen (durch das teilweise gelähmte Bein) und hat sich die Hüfte gebrochen.
Um den Spitalaufenthalt der Mutter zu bezahlen, musste Katya bei allen Freunden und Bekannten Schulden machen. Außerdem kann sie die jetzt bettlägerige Mutter gar nicht mehr alleine lassen.
Hinzu kommt, dass Nina seit Juni ihre Altersrente nicht mehr bekommt – als Binnenflüchtling muss sie sich regelmäßig sich in den Rentenbehörden präsentieren (als Beweis, dass sie nicht wieder nach Donezk in die besetzten Gebiete zurückgekehrt ist), damit die Rente weitergezahlt wird. Dokumente ihrer Operation aus dem Spital und ärztliche Zeugnisse ihres Zustandes akzeptiert die Rentenbehörde nicht.
Von unserer Vereinigung bekommt Nina seit Oktober 2019 monatlich 20€ für Medikamente.