30 September 2024 – Psychiatrische Klinik in Worzel (Ukraine)
Newsletter 35
1. Der „Frieden“ auf dem Balkan – Vortrag von J.-A. Dérens
2. Ukrainer unter russischen Raketen und Bomben:
Bericht unserer Vizepräsidentin, die in der Ukraine war
3. „Bike for climate“ rund um den Lac du Der am 28. und 29. September
Liebe Mitglieder!
Dieser Newsletter informiert über die Situation auf dem Balkan, der von 1992 bis 1995 von den Balkankriegen verwüstet wurde. Die Lage hat sich seitdem verbessert, aber von einem wirklichen Frieden kann man nicht sprechen, da die Konflikte weiterhin unterschwellig vorhanden sind und Gefahr laufen, zu explodieren, z.B. zwischen dem Kosovo und Serbien oder in Bosnien und Herzegowina zwischen der Republik Srepska und den bosnischen und kroatischen Gemeinschaften.
Die Zusammenfassungen der Konferenz der Buchmesse 2024 mit unserem Gast Herrn Jean-Arnault Dérens sowie das gefilmte Video der gesamten Konferenz auf YouTube machen eine aktuelle Analyse der Situation der Völker des Balkans.
Unsere Vizepräsidentin Natalya besuchte im Juli einige der von uns unterstützten Projekte für Kriegsopfer in der Ukraine. Leider ist die Lage für die Ukrainer weiterhin sehr schwierig und ein Waffenstillstand oder gar Frieden mit Russland noch immer unmöglich. Das Land tötet weiterhin ungestraft seine eigenen Soldaten und ukrainische Zivilisten und Soldaten, die ihr Land verteidigen. Im Folgenden können Sie den Bericht über die Reise lesen.
=> 8. Juli 2024 – Schutzhütte Iwano-Frankiwsk
=> 15. u. 16. Juli 2024 : Konzentrationslager „Isoljasija“ in Donezk
=> 17. Juli 2024 – Vorzel-Krankenhaus
=> August 2024 – Therapieraum des Vorzel-Krankenhauses
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Frieden innerhalb der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft durch eine gemeinsame Wirtschaftspolitik geschaffen. Diese beruhte unter anderem auf der Nutzung fossiler Energieträger, hauptsächlich Kohle, Öl und Gas. Der Übergang zu erneuerbaren Energien, der seit Beginn des neuen Jahrtausends angestrebt wird, erfordert mittelfristig eine Abkehr von der Nutzung fossiler Quellen. Es geht darum, die Katastrophen zu vermeiden, die in allen laufenden Studien zum Klimawandel vorhergesagt werden. Die großen erdölexportierenden Länder wie Russland und die Golfstaaten lehnen diese Übergänge zu einer ökologischen Wirtschaft jedoch ab. Kriege (Ukraine, Gaza und andere) werden dann (auch) zu einem Mittel, um diesen Übergang zu verhindern. Seit 2022 beobachten wir, wie sich ökologische Projekte, Bewegungen und Parteien nur schwer durchsetzen können oder ins Abseits gedrängt werden. Die Regierenden stoppen oder bremsen den ökologischen Übergang, der darauf abzielt, die Ursachen der Luftverschmutzung durch das Kohlendioxid CO2 zu ersetzen, das in erster Linie für den Klimawandel verantwortlich ist.
Wir organisieren unser nächstes „Bike for climate – bike for peace“ rund um den größten künstlichen See Frankreichs, den Lac du Der, an der Grenze zwischen den Departements Marne und Haute-Marne. Erleben Sie die Vorteile des Radfahrens von Samstagmorgen, dem 28. September, bis Sonntagnachmittag, dem 29. September. Am Abend des 28. wird es einen Austausch zum Thema „Fundamentale Ökologie“ geben.
Sie sind alle herzlich eingeladen, sich uns anzuschließen. Wir werden uns in Fahrgemeinschaften fortbewegen. Bitte teilen Sie uns Ihre Teilnahme im Voraus per E-Mail ([email protected]) oder telefonisch unter +352 621 280 850 mit oder senden Sie uns eine einfache SMS.
=> Ad Pacem Bike Tour 7 (28.09.)
=> Ad Pacem Bike Tour 7 (29.09.)
Mit besten Grüßen,
Claude Pantaleoni
Vorsitzender Ad Pacem servandam
August 2024 – Therapieraum des Vorzel-Krankenhauses
23. august 2024 : Konzert Serra Sant Abbondio
Der Verein Ad Pacem hat ein Konzert organisiert in Italien in der Stadt Serra Sant Abbondio (Provinz Pesaro Urbino). Laura, Daniel und Michel Pantaleoni interpretierten eine Reihe von klassischen und romantischen Werken. Die gesammelten Spenden wurden für den Kauf von Medikamenten für das psychiatrisch Krankenhaus in Vorzel in der Nähe von Kyiv verwendet.
17. Juli 2024 – Vorzel-Krankenhaus
Besuch von Natalya im Spital in Vorzel. An dem Tag erfolgte die Übergabe der für die Therapien benötigten und kurz vorher gekauften Medikamenten. Alle gekauften Medikamenten sind mit dem Erlös des Verkaufs des Kalenders 2024 bezahlt worden.
Es folgte die Besichtigung des Zimmers für intensive Therapie, dessen Renovierung ganz von Ad Pacem finanziert wird. Mitte Juli waren die Arbeiten noch nicht abgeschlossen.
15 u. 16 Juli 2024 : Konzentrationslager „Isoljasija“ in Donezk
Diese Tage konnte unsere Vizepräsidentin Natalya in Kyiv drei ehemalige Häftlinge des Konzentrationslagers ‘Izolyaziya’ in Donetzk treffen: Andrij Kochmuradov, Vitalij Sokolov und Valerij Matjuschenko . Dieses Lager wird von den russischen Besatzungstruppen im besetzten Donbass betrieben.Regelmässige Foltern gehören hier zur Tagesordnung. Valerij Matjushenko wurde im Rahmen des Gefangenenaustasch erst Anfang Juli 2024 freigelassen. Nach den Foltern haben alle drei, sowie die Frau von Andrij Kochmuradov Olena Lazareva, erhebliche Gesundheitsprobleme an den Gelenken, Zähne-, Herz- und Kreislaufstörungen u.a. mehr. Sie bekommen von Ad Pacem finanzielle Unterstützung für medizinische Behandlungen und den Kauf von Medikamenten.
Kochmuradov und Sokolov teilten mit, dass sie grosse Probleme bei ihrer Arbeitsuche haben durch die Tatsache, dass sie im Gefängnis waren. Arbeitgeben sind davon abgeschreckt und akzeptieren schlecht die Tatsache, dass sie politische Gefangene gewesen sind, aber später von ukrainischen Gerichten für unschuldig erklärt wurden. Sokolov arbeitet jetzt als Wächter, Kochmuradov hat noch immer keine Arbeit.
Brief von Valerij Matjuschenko:
Am 15. Juli 2017 wurde Valeriy Mykolayovych Matjuschenko von Beamten des „Ministeriums für Staatssicherheit“ (FSB) der sogenannten Volksrepublik Donezk (DVR) entführt. Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und verbrachte sieben Jahre in Gefangenschaft. Am 28. Juni 2024 wurde er durch einen Austausch freigelassen. Hier ist seine Erzählung:
„Ich, Valeriy Mykolayovych Matyushenko, geboren 1965, Ukrainer, wohnhaft in Komsomolske, Bezirk Starobeshevo, Region Donezk, bin verheiratet und Vater eines Sohnes.
Am 15. Juli 2017 verließ ich meine Wohnung, um mich mit meiner Frau zu treffen, die sich in der Schule befand, in der unser Sohn eingeschrieben war, und die Klasse für das nächste Schuljahr vorbereitete.
Ich öffnete mein Auto und sah in diesem Moment einen weißen VW-Kleinbus, in dem sich einige Personen befanden. Als ich gerade losfahren wollte, kamen vier Männer auf mich zu, legten mir Handschellen an und zogen mir eine Plastiktüte über den Kopf. Sie zerrten mich in den Kleinbus und brachten mich irgendwohin.
Ich fand mich in einem Raum wieder und mir wurde gesagt, dass ich der Spionage für die Ukraine verdächtigt werde.
Ich war in der „DPR MGB“ (FSB).
Die Folterkammer von IZOLYATSIA in Donezk. In diesem Gefängnis oder Konzentrationslager gab es noch viele andere Menschen.
Zuerst wurde ich in einen kleinen Raum geworfen. Er hatte kein Fenster und war etwa einen Meter mal zwei Meter groß. Ich kann nicht sagen, wie lange ich dort blieb. Es brannte die ganze Zeit Licht und es gab eine Überwachungskamera. Danach wurde ich in den Keller verlegt. In diesem Keller war es kalt. Ich wurde zweimal am Tag gefüttert, um 7:00 Uhr und um 19:00 Uhr. Sie gaben mir gekochtes Getreide ohne Brot.
Etwa drei Tage später, um zwei Uhr morgens, wurde ich aus der Zelle geholt und drei Männer begannen, mich zu schlagen.
Ich kann nicht sagen, wie lange sie mich geschlagen haben. Dann schleppten sie mich in einen anderen Keller. Dort schlossen sie mich an elektrische Drähte an und begannen, mich mit Elektroschocks zu foltern. Danach brachten sie mich zurück in die Zelle. Mir wurden die Zähne ausgeschlagen, drei Rippen gebrochen und ich schlief über einen Monat lang im Sitzen.
Die Schläge gingen fast jeden Tag weiter. Nun habe ich seit meiner Kindheit eine Krankheit:
Ich leide am Tourette-Syndrom, das sich nach den Folterungen verschlimmert hat. Auf nervlicher Ebene habe ich Probleme mit meiner Schilddrüse entwickelt. Durch die harte Arbeit habe ich einen Leistenbruch erlitten, der nach meiner Rückkehr operiert wurde.
Ich benötigte eine Zahnprothese.
Nach Folter und Verhören wurde ich vom „Militärgericht der DVR“ wegen Spionage für die Ukraine zu zehn Jahren strengem Haftregime verurteilt.
Ich blieb zehn Monate lang in dieser „Einzelhaft“. Dann wurde ich in die Untersuchungshaftanstalt in Donezk verlegt. Nach drei Wochen in der Untersuchungshaftanstalt wurde ich in die Hochregimekolonie Nr. 32 in Minsk verlegt, wo ich bis zum 28. Juni 2024 festgehalten wurde, als ich freigelassen wurde.
Am 28. Juni 2024 kam ich mit einem Hubschrauber in Kiew an. Vom Flughafen aus wurde ich sofort in das Regionalkrankenhaus gebracht, wo ich zwei Wochen lang blieb. Jetzt bin ich seit einem Monat in einem anderen Krankenhaus, um meinen Behindertenausweis zu erhalten. Ich habe viele Probleme, darunter auch finanzielle Probleme. Ich frage Ihre Organisation Ad Pacem, ob es möglich ist, mir finanziell zu helfen, meine körperliche Verfassung wiederherzustellen und die notwendigen Medikamente zu kaufen.
Mit freundlichen Grüßen!
Valery Matyushenko
Andrij Kochmuradov Valery Sokolov Valery Matuschenko
Newsletter 34
90 Hilfssendungen in die Ukraine
Sehr geehrte Mitglieder von Ad Pacem,
Dieser Newsletter gibt einen Überblick über unsere Hilfen in die Ukraine für Opfer der russischen Militäraggression, die seit dem 22. Februar 2022 den Osten und Süden des Landes (20% des ukrainischen Territoriums) in Brand gesetzt hat.
In den ersten Wochen wurden wir von spontanen Hilfslieferungen von Mitgliedern und Nachbarn überhäuft, die Hilfsgüter (Medikamente, Kleidung, Decken, Wäsche, usw.) brachten, die die Ukrainerinnen und Ukrainer, die mit ihren Kindern vor der vorrückenden Barbarei auf der Flucht waren, benötigten. Im April und Mai 2022 kamen Flüchtlinge an unseren Türen an und wir suchten nach Unterkünften für sie.
Viele Geldspenden, die uns während des gesamten Jahres 2022 erreichten, ermöglichten es uns, alle unsere Sendungen an die Krankenhäuser in Stryj, Charkiw, Kramatorsk und Vorzel (psychiatrische Klinik für zivile Kriegstraumatisierte und traumatisierte Soldaten) sowie an die Zentren für Binnenflüchtlinge in Dnipro, Pidgorodne, Berezhane und Tschernovitz in der Ukraine zu bezahlen. Ein Teil des Geldes wurde direkt per Western Union an vertrauenswürdige Entwicklungshelfer gesendet, die vor Ort Material, Medikamente und Lebensmittel kauften.
Mit einem Teil der Spenden wurden Notoperationen von verletzten Zivilisten und Flüchtlingen finanziert, die diese nicht aus eigenen Mitteln bezahlen konnten.
Wir wollten von Anfang an transparent sein, indem wir Fotos von unseren Hilfsgütern beim Versand und beim Empfang machten. Für jede Hilfe finden Sie auf der Website das Datum, den Versand- und Empfangsort, den Inhalt der gesendeten Hilfe und in den meisten Fällen auch die Personen, denen geholfen wurde und/oder die die Hilfe erhalten haben. Dies ist auch der Fall, wenn Geld geschickt wurde: Die Fotos dokumentieren dann die getätigten Einkäufe, die an die Bedürftigen verteilt wurden.
Bisher wurden neunzig Sendungen in die Ukraine weitergeleitet.
Siehe Direktlink: Russlands Krieg gegen die Ukraine
Der gesamte Gewinn aus dem Verkauf des Ad Pacem Kalenders 2023 wurde zur Finanzierung eines Feldlazaretts verwendet, das ein Dutzend Ärzte hinter den ukrainischen Frontlinien eingerichtet hatten. Es ermöglicht eine schnelle Hilfe bei schwer verwundeten Soldaten. Wir kauften ihnen Schlafsäcke, Luftmatratzen, kugelsichere Westen, medizinische Ausrüstung, Medikamente, Verbandszeug, usw.
Ein Arzt und ein Krankenpfleger aus diesem Team schrieben uns, dass sie bei ihrem Einsatz zur Bergung verwundeter Soldaten von russischen Kugeln verletzt worden waren. Aus den Krankenhäusern schrieben uns Oleg (Dezember 2023) und Oleksander (Januar 2024) per Sms, dass es den kugelsicheren Westen, die wir ihnen gekauft hatten, zu verdanken sei, dass sie am Leben blieben. Ein Lichtblick in all diesem Unglück!
Ich danke allen unseren Mitgliedern, die durch ihre Beiträge und Spenden diese Hilfe für die Opfer des Krieges in der Ukraine ermöglichen.
Ein besonderer Dank geht an unsere Vizepräsidentin Natalya Pantaleoni, die all diese Hilfen organisiert.
Claude Pantaleoni
Vorsitzender
15. Juli 2024
9 Juli 2024 : Misto dobra
Besuch unserer Vizepräsidentin Natalya in „Misto dobra“ – City of goodness in Chernivtzi.
Das vorausgeplante Treffen mit der Gründerin von „Misto Dobra“ ist leider ausgefallen. Denn am vorigen Tag wurde in Kyiv das Kinderspital „Ochmadit“ von einer russischen Rakete getroffen. In ihm befanden sich gerade zwei Kinder aus dem Heim „Misto Dobra“, bei denen eine onkologische Operation gemacht werden sollte. Die Gründerin, Frau Marta Levchenko, musste deshalb dringend nach Kyiv verreisen. Mit einer Mitarbeiterin von Frau Levchenko konnte Natalya das ganze Zentrum „Misto Dobra“ besuchen. Hier befinden sich viele Kinder aus evakuierten Kinderheimen aus Odessa und Mykolajiv (Südukraine). Das Heim hat Rehabilitationsräume für kranke und behinderte Kinder und eine Palliativabteilung. Mit finanzieller Hilfe von Ad Pacem wurden hier Tracheostomie- und Gastrostomieschläuche und Katheter gekauft. Auch wurde ein Computer mit Monitor gekauft, die den Zustand eines schwerkranken Kindes während des Transports zum Krankenhaus überwachen.
8 Juli 2024 – Schutzhütte Iwano-Frankiwsk
Besuch unserer Vizepräsidentin Natalya in eine Zufluchtsstätte für Mutter und Kind in Ivano-Frankivsk (Westukraine).
Von den 37 Frauen und Kindern, die momentan im Heim leben, sind drei Viert innere Flüchtlinge aus der Ost- und Südukraine. Darunter befinden sich auch Opfer von Vergewaltigungen durch die russischen Soldaten.
Das Heim bietet vor allem den Frauen ein Zuhause, die kleine Kinder haben und keine Möglichkeit haben eine Miete zu zahlen. Die Frauen bekommen eine Arbeit in einem Hühnerzuchtbetrieb und die Kinder können in eine Schule und in einen Kindergarten gehen. Für kleinere Kinder wird im Heim gesorgt. Sobald die Frauen finanziell besser dastehen, mieten sie eine Wohnung selbständig. In den Fällen, wo Frauen und/oder deren Kinder Krankheiten, Behinderungen oder Kriegstraumata haben, ist der Aufenthalt im Heim nicht zeitliche eingeschränkt.
Durch die ständigen russischen Raketenbeschüsse funktioniert das ukrainische Energienetz sehr schlecht. Strom wird plangemäss viele Stunden am Tag ausgeschalter. Deshalb war der Kauf einer elektrischen Akkustation für dieses Heim von erstrangiger Bedeutung. Ad Pacem hat den Kauf einer solchen Akkusstation finanziert. Diese ist Ende August 2024 im Heim installiert worden.
Von den FLAMMEN zum LICHT
Am Freitag, dem 28. Juni 2024, trafen sich vierundzwanzig Mitglieder von Ad Pacem gegen 21. Uhr am Eingang der Carrières d’Haudainville in der Nähe der Stadt Verdun (F), um der größten europäischen Ton- und Lichtshow über den Ersten Weltkrieg beizuwohnen.
Bei Einbruch der Dunkelheit begann die szenische Darstellung der wichtigsten historischen Ereignisse der Schlacht um Verdun (F) und endete gegen Mitternacht. Anhand der sich kreuzenden Schicksale von Deutschen und Franzosen erlebten die Zuschauer die unerbittliche Verkettung der Ereignisse, die zum Ersten Weltkrieg führten. Dank einer guten Tontechnik und einer professionellen Inszenierung hatten die Zuschauer den Eindruck, mitten in die Kampfhandlungen einzutauchen, in die „Hölle von Verdun“, wobei die Leiden und Ängste der Soldaten und Familien heraufbeschworen wurden. Ob in den französischen oder deutschen Schützengräben, die Soldaten erleiden das gleiche Schicksal: Kälte, Schlamm, Läuse und Ratten… Mitunter gibt es trotz der Nächte voller Ängste über die bevorstehenden Kämpfe eine kleine Verschnaufpause im Hinterland.
Alle Szenen versuchen, durch ihre Wahrheiten zu erschüttern: packende Schlachtszenen, Angriffe mit Stichwaffen, der Tod, der auf die Angreifer wartet, Feuerwehrleute im brennenden Verdun, ein Jahrmarkt in einer Stadt hinter der Front, die erste Luftschlacht der Geschichte… Gleichzeitig ist das Schauspiel durch ein pädagogisches Anliegen gekennzeichnet: Durch die Erzählung, das Porträt der Figuren und den Wechsel zwischen hektischen und ruhigen Bildern oder Sequenzen kann ein Publikum jeden Alters diesem schmerzhaften Kapitel der Menschheit beiwohnen und die Erinnerung daran wach halten.
Die technischen Mittel, die eingesetzt wurden, um diese Umsetzung zu erreichen, sind zahlreich: Spezialeffekte, Projektionen riesiger Bilder auf die Wände des Steinbruchs und beeindruckende Kulissen. Das Ganze wird mit 200 Schauspielern, die größtenteils ehrenamtlich tätig sind, 800 Kostümen, Hunderten von Scheinwerfern und Wagen, einem historischen Zug usw. aufgeführt.
Das Spektakel endet mit dem Handschlag eines deutschen und eines französischen Soldaten unter dem Licht einer Fackel, die von einer Zivilperson gehalten wird.Die Feinde von gestern wurden zu den Freunden von heute.
12. und 28. Juni 2024
8. und 18. Juni 2024 :
6. Bike for climate – bike for peace
Mit dem Fahrrad rund um Arlon (B)
Am Samstagmorgen, dem 15. Juni 2024, traf sich eine kleine Gruppe von acht Ad Pacem-Mitgliedern auf dem Parkplatz der Abtei von Clairefontaine an der belgisch-luxemburgischen Grenze. Dort startete das zweite Bike for Future dieser Saison, bei dem das Team die Radwege und Teile der Nationalstraßen in der Umgebung von Arlon abfuhr. Es handelte sich um eine geschlossene Strecke (ausgeschilderte Schleife) von 40 km, mit Ankunft gegen 17 Uhr auf dem Parkplatz des Starts.
Nachdem die Gruppe durch mehrere Dörfer und über Pisten und Landstraßen geradelt war und dabei schöne Ausblicke genossen hatte, machte sie ihre Mittagspause auf einer Wiese und einer Mahlzeit aus dem Rucksack.
Auf der letzten Etappe passierte die Gruppe Tönig und Sterpenich, bevor ein langer Abstieg, bei dem die Beine entspannt werden konnten, bis zum Ziel führte.
Sonne, Wolken und Wind versüßten diese Radtour.
Alle waren sich einig, dass dieser Ausflug eine gute Gelegenheit war, eine gute Zeit miteinander zu verbringen und bei gutem Wetter schöne Landschaften zu entdecken. Bevor die Fahrräder verladen und die Fahrt fortgesetzt wurde, gab es eine einstündige Besichtigung des Abteigeländes Clairefontaine, insbesondere der Ruinen des alten Gebäudes aus dem 13. und 14. Jahrhundert, des nach altem Vorbild neu angelegten Heilgartens (wie damals), der Wasserquelle, die (immer noch) durch unterirdische Gänge fließt, die im Mittelalter ein Wallfahrtsort waren, wo Gläubige Heilung von körperlichen und seelischen Beschwerden suchten.